In unserer immer weiter digitalisierten Welt entscheiden sich Unternehmen vermehrt dazu, eine Online-Präsenz aufzubauen. Das Online Marketing bietet dabei viele verschiedene Möglichkeiten, diese Präsenz zu bewerben. Hierfür gibt es bestimmte Leistungskennzahlen, sogenannte KPIs oder Key Performance Indicators, die eine Messung der Performance ermöglichen. Zudem können sie aussagen, inwiefern die gesetzten Ziele, wie die Steigerung der Markenbekanntheit, der Neukundengewinnung oder der Zugriffszahlen auf die Website, erreicht wurden.
Doch so schnell wie sich unsere Welt weiterentwickelt, passt sich auch das Online Marketing an. Es entstehen daher immer mehr Disziplinen und Teilbereiche über beispielsweise auch neue Medien wie das Podcast Marketing, sodass es gar nicht so einfach ist, über diese den Überblick zu bewahren.
Nachfolgend werden wir die wichtigsten Online Marketing Disziplinen zusammenfassen und die wesentlichen KPIs aufführen. Leads, Transaktionen und Umsätze sind dabei bei allen Disziplinen und Bereichen relevant.
Suchmaschinenwerbung (SEA)
Suchmaschinenwerbung bezeichnet das Schalten von Anzeigen über Suchmaschinen wie Google. Sie zahlen also dafür, dass Ihre Anzeigen für bestimmte Produkte oder Leistungen auf den Suchergebnisseiten ausgespielt werden. Die Werbung über Suchmaschinen gestaltet sich als besonders attraktiv, da für Unternehmen nur Kosten entstehen, wenn NutzerInnen tatsächlich auf Ihre Anzeige geklickt haben und damit auf Ihre Website weitergeleitet wurden. Außerdem erreichen Sie mit dieser Disziplin auch NutzerInnen, die bereits aktiv auf der Suche nach dem sind, was Sie bieten.
Jedoch will Suchmaschinenwerbung gut geübt sein, sonst können hier möglicherweise unnötig hohe Kosten entstehen. Zwar gibt sich Google Mühe, mit immer mehr automatisierten Features Google Ads so einfach wie möglich für Nicht-Online-Marketing-Experten zu gestalten, bis jetzt fordert das Werben mit Google Ads jedoch eine gewisse Expertise und vor allem: ständiges Optimieren.
Wichtige Leistungskennzahlen für Ihre Anzeigen bei Suchmaschinen sind:
- Click-Through-Rate (CTR)
- Cost-per-Click (CPC)
- Conversionrate, also das Verhältnis aller Besucher einer Website zu den erzielten Conversions
- Cost-per-Action (CPA): Kosten pro durchgeführte Aktion
- Return On advertising Spend (ROAS): Gewinn pro Werbemaßnahme
Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Auf der Suchergebnisseite von Suchmaschinen finden Sie direkt unter den Anzeigen die organischen Ergebnisse. Dafür, dass Sie hier erscheinen, müssen Sie nicht zahlen, jedoch fallen trotzdem indirekt Kosten durch Arbeitszeit und Optimierungsmaßnahmen an. Bei den organischen Suchergebnissen dreht sich nämlich alles um ein gutes Ranking, also darum, so weit oben wie möglich zu erscheinen, um eine gute Sichtbarkeit zu erlangen. Hierfür nutzt Google seinen Algorithmus und Rankingfaktoren, um zu bestimmen, welches Ergebnis am relevantesten ist. Den NutzerInnen soll die beste Antwort und ein sehr gutes Erlebnis auf der Website geboten werden.
SEO beinhaltet Faktoren aus zwei wesentlichen Bereichen – Onpage und Offpage-Optimierungen. Bei den Onpage Optimierungen werden Inhalte und technische Aspekte berücksichtigt sowie die Optimierung auf mobilen Endgeräten. Zu den Offpage-Optimierungen zählt das Backlink-Management sowie Local- und Social-SEO.
Durch die einzelnen Faktoren wird das Ranking in den Suchmaschinen positiv oder negativ beeinflusst. Dabei gibt es häufige Fehler, die dazu führen, dass die eigene Webseite von Google abgestraft wird. Eine zielgerichtete und sinnvolle SEO-Optimierung funktioniert am besten in Zusammenarbeit SEO-ExpertInnen, da diese Zusammenhänge bestens verstehen, ein tiefgreifendes Wissen und oft jahrelange Erfahrung haben sowie über die geeigneten Tools verfügen.
Key Performance Indicators sind bei SEO unter anderem:
- Der Sichtbarkeitsindex, welcher die Sichtbarkeit einer Domain in den Suchergebnissen von Google anzeigt
- CTR – Click-Through-Rate
- Anzahl verweisender Domains
- Page Speed Scoring
- Erzielte Leads bzw. Umsatz über die organische Suche
Content Marketing
Bei Content Marketing geht es darum, die Zielgruppe mit wertvollen und relevanten Inhalten zu erreichen, diese an sich zu binden und als KundInnen zu gewinnen. Möglich ist dies durch das Vertrauen, das hier wie bei keiner anderen Disziplin aufgebaut wird. Denn offensichtliche Werbung wird mittlerweile häufig als störend und nicht unbedingt vertrauenserweckend empfunden, weshalb indirekte Werbung in Form von nützlichen Inhalten den Schwerpunkt daraufsetzt, den Usern einen Mehrwert zu bieten. Viele NutzerInnen sind nämlich zunächst auf der Suche nach Informationen, bevor Sie bereit zu einem Kauf sind. Diese Informationen können beispielsweise mithilfe von Storytelling in Geschichten verpackt werden. Außerdem bietet das Content Marketing Ihrem Unternehmen die Möglichkeit, sich als ExpertIn in Ihrer Branche zu positionieren.
Content Marketing kann in Form von Suchmaschinenoptimierung, Affiliate Marketing, Podcast Marketing, Newsletter-Marketing, Social Media Marketing usw. genutzt werden.
Die wesentlichen KPIs unterscheiden sich je nach Disziplin.
E-Mail-Marketing
Das E-Mail-Marketing umfasst eine der ältesten Online Marketing Disziplinen. Hier werden hauptsächlich E-Mails als eine Form des Direktmarketings verschickt. Das E-Mail-Marketing ist nicht zu unterschätzen, da es ein wichtiges Tool zur Kundenbindung ist. Mit E-Mails bezüglich Rabatt-Aktionen oder Newslettern können bestehenden KundInnen sowie Interessenten über Neuheiten informiert und möglicherweise zu einem (erneuten) Kauf verleitet werden.
Im E-Mail-Marketing sind folgende Leistungskennzahlen besonders von Bedeutung:
- Abonnentenzahl
- Öffnungsrate, also das Verhältnis zwischen der Anzahl der Empfänger, die die E-Mail geöffnet haben und der Anzahl der zugestellten E-Mails
- Klickrate
- Conversionrate
- An- & Abmelderate, die die Veränderungen der An- und Abmeldungen im Verhältnis zu den gesamten zugestellten E-Mails darstellt
Affiliate Marketing
Das Affiliate Marketing funktioniert über das Prinzip der Vertriebs- und Netzwerkpartner. Der Partner, auch Affiliate genannt, bewirbt auf seiner Plattform oder Website durch Verlinkungen Produkte oder Dienstleistungen kommerzieller Anbieter. Dabei erhält der Affiliate eine zuvor definierte Provision je nach gewähltem Provisionsmodell auf Basis von beispielsweise Klicks, Leads oder Sales. Der Vorteil des Affiliate Marketings besteht darin, dass durch die Partner Produkte und Dienstleistungen nicht nur über die eigene Website, sondern auch über weitere Partner-Websites beworben werden können.
Je nach Provisionsmodell sind hier andere KPIs von Wichtigkeit:
- Conversionrate
- Storno-Rate: Anzahl der stornierten Sales zu dem Gesamtsales
- Earnings-per-Klick (EPC): Verhältnis der ausgezahlten Provision zum Gesamttraffics
- Durchschnittlicher Warenkorb-Wert
- Sales per Affiliate
Display Advertising
Beim Display Advertising oder auch Bannerwerbung werden grafische Werbemittel wie Banner, Buttons, Videos, Animationen oder Bilder eingesetzt. Onlinebanner gibt es dabei in verschiedenen Größen und Formaten, die an unterschiedlichen Stellen auf einer Website platziert werden können. Webseiten-Betreibende stellen verschiedene Werbeflächen zur Verfügung, welche für Display Ads genutzt werden können. Dafür gibt es verschiedene Plattformen die Anbieter, Werbetreibenden sowie Angebot und Nachfrage zusammenführen. Die Banner sind mit einem Link, der auf eine spezifische Landingpage führt, versehen. Display Advertising dient vor allem zur Steigerung der Bekanntheit, des Absatzes und zum Branding.
Sinnvolle KPIs im Display Advertising sind:
- Tausender-Kontakt-Preis (TKP)
- Cost per Click (CPC)
- Cost per Lead (CPL)
- CTR
- CR
Social Media Marketing
Das Social Media Marketing beschäftigt sich mit der Nutzung von und dem Werben auf sozialen Netzwerken wie beispielsweise Facebook, Instagram und LinkedIn. Das Ziel ist es dabei, mehr Bekanntheit zu erlangen, mit Ihrer Zielgruppe direkt in Kontakt zu treten und eine Community aufzubauen. Die Netzwerke lassen sich sowohl organisch (über Content Marketing) als auch mit bezahlten Anzeigen bespielen, mit welchen Sie Ihre Zielgruppe noch zielgerichteter ansprechen können.
Wichtige Kennzahlen für Ihre Social Media Performance sind je nach Plattform unterschiedlich, anbei die gängigsten:
Organisch
- Reichweite
- CTR
- Follower
- Reaktionen
- Kommentare
- Shares
- Engagement-Rate, die Anzahl an Interaktionen im Verhältnis zur Reichweite oder anderen Zielgruppenzahlen
Paid
- CTR
- CPC
- CPM
- Cost per Conversion
- Cost per Lead